Big Air Chur startet die Freestyle Saison

Vor 17.000 Zusehern am Samstag feierte der Big Air Worldcup Saisonauftakt und Premiere im schweizerischen Chur. Neben Snowboard und Freeski Action kam auch die Musik nicht zu kurz. Endlich wieder Konzerte und Zuseher!

Sebastien Toutant by Lämmerhirt
Sebastien Toutant by Lämmerhirt

Der BIG AIR CHUR feierte eine gelungene Premiere in Graubünden, etwa eine Autostunde von Feldkirch in Vorarlberg entfernt. Zum ersten Mal wurde hier ein In City Big Air Weltcup für Snowboard und Freeski ausgetragen, kombiniert mit jeder Menge Live-Acts, Side-Events. 164 Rider, neun Bands … und endlich konnte das ganze auch wieder vor Publikum stattfinden, live den Fans zeigen, wie sich die Besten der Welt über den Kicker zwirbeln. Hier ein kurzer Rückblick, der ansatzweise widerspiegelt, wie die erste Ausgabe dieses Incity-Events war, der Auftakt der Freeskier und Snowboarder in den FIS Freestyle Weltcup 2021/2022.

Anna Gasser mit ihrem Signature Double Underflip diesmal mit Tuck Knee Variante
Anna Gasser mit ihrem Signature Double Underflip diesmal mit Tuck Knee Variante, Pic by Stadler

3G war die Devise, rote Bubble für die Rider, Sicherheit an oberster Stufe. Max Kaiser von Schneestern konstruierte mit seinem Team die Rampe für die Obere Au, das Sportareal am Rande von Chur, inklusive einem Skateplatz “Betongarta” der seinesgleichen sucht. Direkt einsehbar von der Autobahn prangte das 300 Tonnen Stahlmonster mit den Massen 140 Metern Länge und 42,5 Metern Höhe in den Himmel. Dahinter kitschig orange vorm abschliessenden Nachtfinale die Bündner Bergketten. Unten die Menge. 13.000 Menschen am Freitag und 17.000 und damit ausverkauft am Samstag. Die Schweizer Freestyle Fans komplett aus dem Häuschen, hier weiß wirklich jedes Kind was ein DoubleCork ist. Was für ein Saisonstart!

Kurz zum Modus: Wind verzögerte die Freeski Quali am Freitag und schob das Finale in die Prime Time. DieTop 8/10 hatten dann jeweils zwei Runs, der bessere wurde gewertet. Und weils aus Österreichischer Sicht so schön war nehmen wir gerne die Freeski Results mit rein, denn der erst 16 jährige Matej Svancer eroberte das oberste Podest der Herren. Nach der Führung im ersten Durchgang lag er im zweiten kurzzeitig nur mehr auf Rang 4, doch Matej zeigt absolute Nervenstärke: Er brauchte 99 Punkte, er bekam sie und sicherte sich mit dem letzten Sprung der Nacht, einem Nosebutter dub 1800 safety, den Sieg. Freeski Olympiasiegerin Sarah Höfflin sorgte für die Schweizer Euphorie mit Platz zwei hinter Weltcup Gesamtsiegerin Tess Ledeux.

Jonas Bösiger wurde wie ein Rockstar gefeiert, Pic by Stadler
Jonas Bösiger wurde wie ein Rockstar gefeiert, Pic by Stadler

Tags darauf am Samstag waren die Snowboarder an der Reihe. Die besten acht Frauen und 10 Männern aus der Vorrunde schafften den Cut für die abendliche Final-Show. Leider mussten Clemens Millauer und Moritz Amsuess nach Stürzen in der Quali dem Finale als Zuseher beiwohnen und Anna Gasser anfeuern. Die Snowboarder hatten drei Runs, von denen zwei unterschiedlich gedrehte Tricks in die Wertung kamen. X-Games Champion Kokomo Murase stellte einen Backside double cork 1080 weddle und einen Frontside double underflip 900 indy in die relativ kurze Landung der Big Air Rampe und bekam dafür 173,75 Punkte. Anna Gasser zeigte gleich zu Beginn ihren Double underflip 900 weddle gefolgt von einem Backside 720 weddle Grab. Im dritten Lauf stürzte sie beim Backside double 1080 Versuch, freute sich aber trotzdem über Platz zwei und einen gelungenen Saisonauftakt in der Olympiasaison.

Jonas Bösiger ließ die Schweizer Fans dann vollends ausrasten, als er mit Backside triple cork 1620 mute und Frontside triple cork 1440 mute zwei Granaten hingesetzt hatte und komfortabel in Führung ging. Team-Mates und Konkurrenz stürzten sich auf ihn vor Freude über die geniale Performance. Rene Rinnekangas trickst nach seinem Backside 1620 mellon und einem Frontside 1080 mellon in der Landung weiter und machte einen „Handplant“ als Draufgabe. Sven Thorgren dreht mit einem Backside 1440 stale im dritten Lauf nochmal auf und schob sich aufs Podium.

Ins sportliche Feuerwerk mischte sich Live-Musik: deutschsprachiger Rap von Breitbild, Lo & Leduc, Nura und Danitsa sorgte schon nachmittags für super Stimmung, abends heizten die Main-Acts Apache 207, Jan Delay und Sido, Apache dem Festivalvolk ein.

Big Air Chur 2021 Aftermovie: