Gasser und Hasegawa gewinnen am Kreischberg

Ein perfekt geshapter und von allen Ridern gelobter Kicker bot ideale Bedingungen für ein neues Tricklevel beim Big Air Worldcup

Der Vierte war auch zugleich der letzte Big Air Worldcup der Saison 2022/23 und fand nach einem Jahr Pause wieder am Kreischberg in Murau statt. Nach zwei Weltmeisterschaften und Worldcup Events seit den frühen 2000 Jahren steht man nun im Zwei-Jahresrythmus im FIS Kalender. Waren früher noch Superpipe und Slopestyle am Programm, so ist es jetzt ein reiner Big Air ausgetragen vom örtlichen Snowboard Verein und den Bergbahnen.

Anna Gasser konnte in ihrer beeindruckenden Erfolgsstory ein weiteres Hackerl machen. Die Doppel-Olympiasiegerin hat am Samstag vor einer begeisterten Zuschauerkulisse den Big-Air-Weltcup am Kreischberg gewonnen und damit ihren ersten Heimsieg in dieser Disziplin gefeiert. Die Kärntnerin verwies in einem Bewerb auf höchstem Niveau mit 179,75 Punkten die Neuseeländerin Zoi Sadowski Synnott, die im Finale erstmals einen Switch BS 1260 landete und damit Geschichte, auf den zweiten Platz. Die Japanerin Kokomo Murase (174,50) landete am dritten Platz. Damit war das Siegespodest am Kreischberg mit jenem beim olympischen Big Air im vergangenen Februar in Peking ident.

Anna Gasser setzte mit einem "Cab Double Cork 1260 mit Melon-Grab" und einem "Backside Double Cork 1080 mit Japan-Grab" zwei Sprünge mit höchstem Schwierigkeitsgrad perfekt in den Schnee und mit dem insgesamt elften Weltcupsieg ihre imposante Serie fort. Sie ist in allen ihren 16 Weltcupstarts im Big Air auf das Podest gesprungen und hat dabei acht Siege, fünf zweite Plätze und drei dritte Ränge erreicht.

"Es ist unglaublich – so ein schöner Abend. Ich habe die Stimmung so richtig genossen", jubelte Gasser, die auch noch eineinhalb Stunden nach der Siegerehrung unzählige Autogramm- und Selfiewünsche ihrer begeisterten Fans erfüllte. "Daheim zu gewinnen, ist immer etwas ganz Spezielles – besonders am Kreischberg. Das ist mit Sicherheit einer meiner schönsten Siege. Das Level in diesem Contest war extrem hoch, alle Mädels haben richtig Gas gegeben. Ich denke, wir haben eine gute Show geboten", meinte Publikumsliebling Gasser. Obwohl die Österreicherin nur zwei von vier Big-Air-Bewerben in dieser Saison bestritt, landete sie in der Weltcup-Spezialwertung mit 180 Punkten hinter den Japanerinnen Reira Iwabuchi (192) und Kokomo Murase (182) noch auf Platz drei.

Spektakulär war auch die Show im Herrenfinale, in dem es durch Taiga Hasegawa (186,00), Ryoma Kimata (182,50) und Kira Kimura (181,75) einen japanische Dreifachsieg gab.

Das ÖSV-Duo Clemens Millauer (30.) und Lukas Frischhut (36.) hatte am Freitag die Qualifikation für das Zehnerfinale verpasst. Die kleine Kristallkugel sicherte sich der australische Tagesvierte Valentino Guseli (214) vor dem US-Amerikaner Chris Corning (196) und dem Norweger Marcus Kleveland (140).