Snowboard Weltcup Corvatsch

Ein grandioser Park, super Wetter und vor allem vom Olympiadruck befreite Rider machte das Finale zum wohl spannendsten und hochkarätigsten der Saison

Das Freeski & Snowboard Weltcup Finale am Corvatsch in Silvaplana endete mit dem Slopestyle Final der Snowboarder. Zum zweiten Mal in Folge sind im Corvatsch Park auch die Snowboarder am Start, zuvor war der Event den Freeskiern alleine vorbehalten. Mit dem Zuschlag für die Freestyle WM 2025 will sich die Region um Silvaplana noch breiter für Actionsport im Winter aufstellen. Anna Gasser (AUT) und Marcus Kleveland (NOR) gewinnen den Snowboard Slopestyle und somit den letzten Contest einer langen Saison.

Vom ersten Trainingstag bis zum letzten Rider im Finale spielte das Wetter perfekt mit und ließ keine einizge Wolke am Himmel erscheinen. Auch die Bedingungen im Corvatsch Park waren ideal und ließen die Rider tief in ihre Trickkiste greifen. Bei den Frauen holte Doppelolympiasiegerin Anna Gasser souverän den Titel, schon nach dem ersten Lauf lag sie in Führung und toppte ihren eigenen Score im zweiten Run, indem sie am 3. Kicker den BS 720 gegen einen Doublecork 1080 austauschte. In Kombi mit ihrem Signature double Underflip 900 und einem neuen, flat gedrehten cab 900, einem Crippler am Vert Feature sowie dem 50/50 to Noseslide am Gap Rail brachte ihr das 95.40 von 100 möglichen Punkten.

Anna feierte somit ihren ersten Slopestyle-Sieg in dieser Saison, den sie ganz ohne Druck bestreiten konnte. „Es war eine Woche voller Spass, mit einem grossartigen Kurs, grossartigem Wetter. Es ist so cool, dass wir heute alle unser bestes Riding zeigen konnten. Jede machte 9-9-10 Kombos (über die drei Kicker). Es war ein High-Level Contest mit einer Menge Spass!“, so die Kärtnerin. Die Kanadierin Laurie Blouin, Bir Air Weltmeisterin 2021, beendete die Saison auf dem zweiten Platz vor der Japanerin Kokomo Murase, die aufgrund ihrer überragenden Leistungen in der Saison 2021/22 auch die grosse und kleine FIS Kristallkugel einheimste. Die Schweizerin Ariane Burri landete auf dem hervorragenden fünften Platz.

Marcus Kleveland by Stadlerphoto

Das Final der Männer war an Spannung kaum zu überbieten. Nach einigen Stürzen im ersten Durchgang wechselte im zweiten Run ständig die Führung was es bis zum Schluss nervenaufreibend machte. Das Niveau stieg Run für Run und machte das Finale zum wohl spannendsten der Saison. Marcus Kleveland wiederholte seinen Corvatsch Sieg vom Vorjahr mit dem Top Run des Tages, bestehend aus: Cab 270 Gap to Boardslide 270 Out, Frontside 720 Weddle, Cab 540 Japan, Frontside Triple Cork 1440 Weddle, Backside 1620 Stalefish, Cab 1620 Weddle, Frontside Bluntside 450. „Die Saison so zu beenden ist unglaublich. Auch hier mit Mons und Vale zu stehen, fühlt sich unglaublich an. Ein guter Tag! Das Riding war irre. Ich kann gar nicht glauben, auf welchem Level wir fahren! Das ist unheimlich und macht gleichzeitig Spass!“ Knapp hinter ihm auf dem zweiten Platz landete sein Landsmann und Olympia-Zweiter Mons Roisland. Der Australische Pipe-Spezialist Valentino Guseli kickte Sven Thorgren vom Podium, was diesen sichtlich beeindruckte. „Wo kommst du denn plötzlich her?“ fragte er den erst 16-jährigen Halfpipe Spezialisten. Local Hero Nicolas Huber begeisterte die zahlreichen schweizer Fans mit einem starken Run und Platz 6.

Damit endet die Weltcupsaison der Snowboarder. 2023 kommen sie wieder, und in drei Jahren geht es am Corvatsch um WM-Medaillen, ist das Engadin doch Gastgeber der FIS Freestyle Weltmeisterschaften 2025.

Ergebnisse Snowboard Final Frauen:

  1. Anna Gasser, AUT, 95.40
  2. Laurie Blouin, CAN, 90.20
  3. Kokomo Murase, JPN, 87.20

Ergebnisse Snowboard Final Männer:

  1. Marcus Kleveland, NOR, 91.60
  2. Mons Roisland, NOR, 90.20
  3. Valentino Guseli, AUS, 89.40